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Home-Schooling in Corona Zeiten

Christina Dunz • Feb. 08, 2021

Ein paar Tipps damit es leichter wird

Home-Schooling bringt Schüler und Eltern oft mehr oder weniger stark an ihre Grenzen. Manche Schüler haben das Glück sich täglich über Videokonferenzen mit ihren Lehrern und Klassenkameraden austauschen zu können, aber andere müssen sich selbst organisieren. Bei Letzteren sind Eltern in noch größerem Umfang gefragt. Wie kann das gelingen? Was könnt ihr tun um euch und euren Kindern das Leben ein wenig zu erleichtern?


Bevor ich auf konkrete Tipps eingehe, möchte ich die emotionale Seite dieser Situation beleuchten. Für uns alle stellt diese Krise eine Herausforderung dar. Selbst wir, als Erwachsene können oft nicht verstehen, was gerade passiert. Ich hoffe oft, dass ich gleich aus einem schlechten Traum aufwache. Wie geht es denn dann unseren Kindern, wenn selbst wir all das nicht ganz begreifen können? Ich weiß, es ist nicht immer einfach, aber an erster Stelle steht für mich, Verständnis für mein Kind und mich aufzubringen, den Selbstwert unserer Kinder zu stärken, sich nicht jedem Druck hinzugeben und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Leider gelingt es nicht immer.


Meine Tipps für diese ganz besondere Zeit:


1.) Struktur schaffen

Manche Kinder sitzen den ganzen Tag im Schlafanzug an ihrem Schreibtisch. Das mag am Wochenende mal ganz schön sein, aber für den Schulalltag zu Hause ist es wichtig Abläufe zu wahren. Somit sollten die Schüler angezogen, mit Frühstück im Bauch und geputzten Zähnen am Schreibtisch sitzen.  


Viele Kinder werden zugeschüttet mit Arbeitsaufträgen und können sich nur schwer selbständig einen Überblick verschaffen, daher ist ein Lernplan eine gute Art sich den Schulalltag zu strukturieren. Damit bekommt dein Kind einen Überblick, was es alles zu tun ist und kann abhacken oder durchstreichen, wenn etwas erledigt wurde. Dieses physische Abhacken bringt unglaublich viel, es gibt ein Gefühl von „etwas geschafft zu haben“. Wichtig ist, in den Lernplan Pausen einzubauen und die Freizeitaktivitäten mit aufzulisten, das hält deinem Kind vor Augen auf was es freuen kann, wenn es fertig ist.


2.) Unser Gehirn

Um gut lernen zu können, muss unser Gehirn angeschaltet sein. Dafür sind folgende Punkte entscheidend:

  • Frische Luft – immer wieder lüften
  • Wasser – nur mit genug Wasser kann unser Gehirn gut arbeiten. Wichtig: keine zuckerhaltigen Getränke!
  • Gesunde Ernährung – auch hier gilt kein Zucker und keine Weißmehlprodukte! Nach dem Mittagessen sollte dein Kind eine Pause von mindestens 45 Minuten einbauen, denn mit vollem Magen kann sich unser Gehirn nicht gut konzentrieren.
  • Bewegung – vor dem Unterricht, in den Pausen und auch zwischendurch einbauen.


3.) Die Motivation stärken

Sobald Schüler die Möglichkeit bekommen ihr Vorwissen einzusetzen und einen Bezug zu ihrer Lebenswelt herzustellen, sind sie bei der Sache und erkennen den Sinn in dem was sie lernen. Schwer fällt es den meisten bei langweiligem Lernstoff dran zu bleiben. Das Zauberwort heißt Motivation. Damit ist nicht gemeint, Kinder mit Belohnungen zu „bestechen“. Natürlich ist Lob ein guter Motivator, gerade in dieser besonderen Zeit ist es wichtig anzuerkennen, was dein Kind jeden Tag aufs Neue leistet. Entscheidend ist aber auch, dass dein Kind das Lernen selbst mit Erfolgserlebnissen verbinden kann. Dafür können verschiedenen Methoden Abwechslung in den Lernalltag bringen.


4.) Lern-Methoden

Informationen werden über die Sinne aufgenommen, dabei bevorzugt jeder Mensch einen bestimmten Sinneskanal. Der eine behält leichter, was er hört, ein anderer versteht Dinge besser, die er sieht.

  • auditiv → Lernen durch Hören
  • visuell → Lernen durch Sehen
  • kinästhetisch → Lernen durch Anfassen, Bewegung


Man spricht hier auch von Lerntypen. Der Begriff „Lerntyp“ trifft es eigentlich nicht genau, denn die Vorliebe für einen Sinneskanal ist kein festes Persönlichkeitsmerkmal.


Auditives Lernen: das Lernen funktioniert am besten über das Hören, d.h. Lernstoff aufnehmen und abspielen, sich vorsagen, jemand anderem erklären.


Visuelles Lernen: das Lernen funktioniert am besten über das Sehen, d.h. Lesen, aufschreiben, Texte markieren, mit Bildern arbeiten (innerlich und äußerlich).


Kinästhetisches Lernen: das Lernen funktioniert am besten über die Bewegung, d.h. auf und ab gehen, an der frischen Luft lernen, Ball spielen.

Das bedeutet jetzt nicht, dass nur ein Typ für dein Kind relevant ist, die meisten von uns sind „Mischtypen“, die am besten mit einer Kombination verschiedener Zugänge lernen. Hier gilt kreativ zu sein und verschiedenes auszuprobieren.


5.) Alle Sinnesorgane ansprechen

Im Lernalltag sollen so viele Sinnesorgane, wie möglich angesprochen werden. Denn die Anteile, wie viel wir durchschnittlich auf welchem Weg behalten, sehen so aus:

  • Was wir hören: 20 %
  • Was wir sehen: 30 %
  • Was wir hören und sehen: 50 %
  • Worüber wir reden: 70 %
  • Was wir selbst tun: 90 %


6.) Der Lernplatz

Ein aufgeräumter, gut strukturierter und gemütlicher Lernplatz ist wichtig. Alles was zum Lernen wichtig ist, sollte bereit stehen. Dein Kind sollte sich an seinem Lernplatz wohlfühlen und sich gut konzentrieren können ohne Ablenkungspotential, d.h. kein Handy, keine Comics, kein Zauberwürfel, kein TV, etc.


7.) Pausen einlegen
Wer regelmäßig Pausen macht, lernt erfolgreicher. Denn das Gehirn braucht Zeit, um das Gelernte zu verarbeiten und zu strukturieren. Nach einer intensiven Lernphase ist Sport genau das Richtige. Freizeit, Bewegung an der frischen Luft und ausreichend Schlaf helfen beim Lernen.


8.) Liebe und Freude

Das allerwichtigste ist die Liebe. Die Liebe zu deinem Kind gibt ihm Halt, Vertrauen und Geborgenheit. Daher sollten wir uns, als Eltern immer wieder bewusst machen, in welcher außergewöhnlichen Situation wir uns befinden und uns auf das besinnen, was uns alle am Laufen hält und uns Mut und Zuversicht schenkt, das ist die Liebe. Seid füreinander da und konzentriert euch auf das Wesentliche!!! Quatsch machen, Lachen und es auch mal gut sein lassen…


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